Power ist, seit mit dem Stryd ein Power-Sensor für den Laufsport auf den Markt gebracht wurde, ein ziemlicher Renner. Coros bringt sich mit einem POD in dieses Rennen ein – und verwendet das als nettes Akronym: Performance Optimization Device.
Die übliche Offenlegung: Dieses Gerät habe ich vom Hersteller zum Testen bekommen. Ich hatte also nicht dafür zu bezahlen. Ich bekomme allerdings auch nichts für meinen Review, und COROS hat keinen Einfluss darauf, was ich publiziere (ausser vielleicht ich erfahre etwas, was aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist – das ist aber eine andere Geschichte).
Aussehen und ‘Passform’
Der Coros POD alleine ist 35,8 x 25,8 mm gross und 8,9 mm dick.
Das ist kaum so gross wie der äusserste Teil meines Daumens und halb so dick.
Mit dem Case/Clip ist alles dann etwas grösser und v.a. dicker, aber das liegt im Wesentlichen am Clip, mit dem man den POD an das Hüftband seiner Hose hängt.
Probleme mit der ‘Montage’?
Eines muss man beachten: Der POD sollte in der Körpermitte, bei der Wirbelsäule, an den Hosenbund angeklippt werden. Ich habe damit kein Problem gehabt, aber…
Gleich so einige meiner meistgenutzten Lauf-Tights haben eine wesentliche Naht genau an jener Stelle, so dass man den POD nicht ganz einfach dort anbringen sollte und kann. Seitlich versetzt allerdings würde er wahrscheinlich weniger gute Daten liefern.
Über einer Tasche…
Die Ultimate Direction Hydroshorts, die ich letzten Sommer fast bei jedem Lauf getragen habe, haben eine Mesh-Smartphone-Tasche, die genau in das Hüftband der Hose übergeht. Meine Befürchtung war, dass das entweder eine sichere Fixierung behindern oder diese Tasche weniger gut nutzbar machen würde.
Nichts davon ist eingetreten; alles hat gut gepasst.
Auf einer Naht
Die CW-X Tights haben genau an der entsprechenden Stelle eine dicke Naht. Es hat allerdings funktioniert, den POD entweder dennoch anzuklippen oder ihn ein wenig zur Seite anzustecken.
Ehrlich gesagt weiss ich überhaupt nicht, ob der POD schlussendlich wirklich seitlich angebracht war oder die Tights ein wenig verdreht und der POD dadurch in zentraler Lage waren. Alle Daten haben jedenfalls okay ausgesehen.
Richtig Herum
Wenn wir schon vom richtigen Tragen und Datenqualität reden: Man sollte vielleicht daran denken, dass der POD mit dem C des daraufgedruckten Coros nach unten in das Case/den Clip soll. (Ich weiss nicht, ob das wirklich eine Rolle spielt, aber wenn es schon erwähnt wird, dann sollte es wohl besser sein.)
Das Pairing des COROS POD
Der COROS POD ist dafür gedacht, mit einer COROS-Uhr verwendet zu werden, also sollte man ihn wohl mit einer solchen koppeln… aber auch mit dem Smartphone, das man verwendet, per COROS App.
Pairing mit einer COROS-Uhr
Für die Verbindung zur Uhr braucht man nur den POD mit eingebauter Batterie nehmen (er wird mit separater Knopfzellen-Batterie geliefert, weil er sich mit Bewegung einschaltet), auf der Uhr zu “System” – “Zubehör” – “ANT+ hinzufügen” gehen und er sollte als Zubehör zum hinzufügen angezeigt werden.

Um zu sehen, ob das funktioniert hat, kann man in der “Hinzugef(ügte) Geräte”-Liste nachsehen.
Verbindung mit der COROS App
Den POD sollte man auch mit der COROS App (über die übliche “Neues Gerät hinzufügen”-Zeile auf der “Geräte”-Seite in der App) verbinden.
Die Verbindung mit der App ist notwendig und sinnvoll, um POD-Firmwareupdates zu machen. Diese sind auch ratsam.
(Falls auffällt, dass ich den POD schon eine Weile hatte, aber davon keine Daten geteilt habe: Das liegt eben daran, dass noch einiges an der Firmware/den Algorithmen verbessert wurde.)

App vs. Uhr für Datenaufzeichnung
Man könnte tatsächlich auch die App verwenden, um Power und Dynamik-Daten während eines Laufs aufzuzeichnen. Es wäre möglich, wenn man mit seinem Telefon statt seiner Uhr laufen wollte.
Dazu gibt es einen “Start”-Text unter den Icons (im COROS POD-Bereich auf der “Geräte”-Seite in der App), die zeigen, was man mit dem COROS POD (in der App) so machen kann); die anderen Texte/Knöpfe/Funktionen sind für Firmware Updates und das Nutzerhandbuch.
Diese Verbindung würde aber eher für Probleme sorgen. Wird der POD mit der App (dem Telefon) verbunden, dann ist er für die Verbindung zur Uhr nicht mehr verfügbar.
Im besten Fall erhält man dann, wenn man die hauptsächlichen Daten mit der Uhr aufzeichnet, eine Aufzeichnung von dieser, aber ohne Power und Dynamik-Daten. Und Power und Dynamik-Daten (und wohl Zeit und ev. Distanz, wenn das notorisch schlechte Smartphone-GPS dafür verwendet wird) in/von der App, ohne HR… und eben zwei Aufzeichnungen, die beide nicht komplett sind.
COROS POD Wasserdichte
Unabsichtlich habe ich gleich auch einmal die Wasserdichte des COROS POD getestet, indem ich ihn in die Waschmaschine geworfen hatte…
Ist man mit einem Lauf fertig, dann weist die mit dem POD verbundene Uhr eigentlich darauf hin, dass man den POD abnehmen und im Ruhemodus lassen soll (sprich, irgendwo hinlegen, wo er nicht bewegt wird).
Meine Läufe sind allerdings beim Eingang zum Wohn-Hochhaus fertig, von wo es noch einige Stockwerke im Aufzug hoch geht. Also habe ich darauf vergessen, den POD abzunehmen und die Laufsachen in die Waschmaschine geworfen.
Als ich dann die Laufshorts aus der Maschine nahm… da war der COROS POD noch dran. Und er war nicht einmal mehr nass. Funktioniert hat er auch weiterhin, als wäre nichts geschehen.
Ein Waschmaschinendurchgang ist trotzdem nicht ratsam. Ein kurzes Abwischen oder ein wenig Wasser aus dem Hahn wird aber auch schon reichen, um ihn zu säubern. Falls er überhaupt jemals so verschmutzt oder verschwitzt wird, dass eine Säuberung überhaupt nötig wäre.
Einen Lauf starten, die Verbindung zum POD feststellen
Wenn man einen Lauf startet, dann wird der POD automatisch gefunden (so lange er aktiv ist, was er sein wird, solange er nur bewegt worden ist – also am Hüftband steckt).
Bevor man die Aktivität startet, kann man anhand des neuen “Running Man”-Icons sehen, dass der POD verbunden ist. Dieses Icon findet man ganz unten am Display, noch unterhalb der Anzeige für HR, Batterieladezustand und GPS.

Daten von einem COROS POD
Der COROS POD sieht einem Garmin Running Dynamics Pod sehr ähnlich. (Und eine Zeitlang haben Nutzer übrigens berichtet, dass sie einen solchen mit ihrer Coros-Uhr verbinden und die Daten davon erhalten konnten, aber diese “Option” wurde in späterer Firmware wieder entfernt… oder ist wieder da, manchen Berichten nach, die ich gesehen habe.)
Wo der Garmin Pod allerdings nur Laufdynamik analysiert – wie sein Name schon sagt – bietet der COROS POD sowohl das, als auch die Funktion eines Power-Pods. Und eines ziemlich interessanten.
Der COROS POD nämlich liefert folgende Daten:
- Schritthöhe
- Schrittlänge
- Schritt-Verhältnis
- L/R-Balance
- Schrittfrequenz (Cadence)
- Bodenkontaktzeit
- Laufeffizienz
- Running Power
Die Running Power-Analyse des COROS POD ist besonders interessant, unterscheidet sie doch zwischen horizontalem, vertikalem und lateralem Power.
Datenanzeigen
Man kann (fast) alle Daten vom COROS POD auf drei verschiedene Arten einsehen:
Power/Dynamik auf der Uhr
Man kann auf der Uhr ja eigene Datenanzeigen einstellen, um gewisse Daten sofort zu sehen, während man draussen beim Laufen ist. Solche Anzeigen für die (meisten) Daten vom COROS POD sind beim Laufen mit dem POD im normalen (werkseingestellten) Laufmodus aktiv…
Die meisten der Laufdynamik-Daten sind allerdings eigentlich erst in ihrer Gesamtheit sinnvoll, nicht unbedingt in Echtzeit. Das ist allerdings eine Diskussion für eine andere Zeit (einen anderen Blogeintrag).
Explizit erwähnenswert ist allerdings die Möglichkeit, Power in Echtzeit zu sehen, denn das macht COROS zu einem Wettbewerber mit Stryd, nicht nur mit Geräten für Laufanalyse.
Power/Dynamik-Daten im Logbook (AI Trainer)
Die Uhren speichern die Daten eines PODs auch, um sie als Teil der Zusammenfassung an Daten für einen Lauf darzustellen. Man findet sie dementsprechend im “AI Trainer”-Logbuch.
Natürlich speichert auch die COROS App all die entsprechenden Daten und stellt diese dar. Das ist auch der sinnvollste Ort, um sich damit für eine eingehendere Analyse zu beschäftigen.
COROS POD-Daten in der COROS App
Manche der Daten, die ein COROS POD sammelt, sind sofort ersichtlich, manche etwas versteckt in den Workout-Daten in der App.
- Laufeffizienz-Graph und (Zeit in) drei Effizienzzonen, welche Coros verwendet, ist ziemlich prominent; man findet es gleich nach der Schrittfrequenz-Anzeige, welche schon lange angezeigt wird

- Power insgesamt, über die Trainingszeit, wird als nächstes als Graph dargestellt (mit Angabe der Maximal- und Durchschnittswerte)

- Darunter folgt die Analyse der Running Power, welche nun in vertikale, horizontale und laterale Power umgerechnet wird.

Damit erhält man einen Eindruck, nicht nur davon, wie viel Power man insgesamt produziert, sondern auch davon, welcher Teil wirklich für Vorwärtsbewegung genutzt wird und wie viel mit Auf-Ab- oder Links-Rechts-Bewegungen vergeudet wird.
Andere Laufdynamik-Daten verstecken sich hinter einem “Erweitern, um mehr zu sehen”-Text, dessen Andrücken die folgenden Anzeigen bietet:
- Ground Time, also Bodenkontaktzeit (Ground Contact Time), als Grafik und mit Durchschnittswert

- L-R-Balance (Graph und Prozent)

- Schritt-Verhältnis (Stride Ratio)
- Schritthöhe
- Schrittlänge

Das alles gibt Informationen über den eigenen Laufstil; bei all den Überschriften der jeweiligen Punkte (Daten) finden sich auch Info-Boxen, die zu weiterer Info darüber führen, wie diese Daten berechnet wurden und was sie eigentlich bedeuten.
Einen detaillierten Blick auf die Daten von einem Trainingslauf, im Vergleich mit Daten von COROS POD, Stryd und Polar Vantage V, kann man hier finden.
Leave a Reply