Die Kombination für Sport & Leben + Schlaf & Gesundheit: Suunto 7 + Oura Ring

Zwischen viralen Sorgen um die Gesundheit, die durchgängiges Gesundheitstracking attraktiver machen und der Attraktivität von WearOS für smartes, aktives Leben fand ich mir die womöglich smarteste Kombination von Wearables: die Suunto 7 und den Oura Ring.

Ihre Vor- und Nachteile sind zueinander perfekt komplementär, und gefällt das ‘Ökosystem’ an Apps und Daten von Google, dann kombiniert sich das alles auch wunderbar.

Sport und Leben

Die Suunto 7 ist aktuell eine der attraktivsten WearOS-Smartwatches, die klar auch für Sport gemacht sind.

Natürlich leidet sie unter den üblichen Problemen von WearOS – wenn man diese nicht gewöhnt ist: Ihre Akkulaufzeit ist so, dass man sie besser jede Nacht auflädt.

Sieht man sie als das, was sie ist, nämlich weniger eine Sportuhr als ein smarter, elektronischer Wearable-Begleiter, dann läuft alles.

Leben

WearOS bietet einen schnellen Blick auf Smartphone-Benachrichtigungen, Zugriff auf Google Assistant, Mediensteuerung, mancherorts auch Google Pay. Und natürlich, welche anderen Apps auch immer es für WearOS gibt.

Mein Smartphone muss ich mindestens über Nacht aufladen, oft genug auch untertags – warum also sollte das mit einem anderen Gerät nicht auch der Fall sein, selbst wenn dieses in Form einer Uhr kommt?

Für Reiseaktivitäten habe ich WearOS ganz besonders zu schätzen gelernt. Zunehmend lerne ich es auch für das Managen eines Arbeitstags zu mögen.

Suunto 7 (mit Beta-Software) in China

Sport

Für sportliche Aktivitäten bietet die Suunto 7 auch ziemlich interessantes Tracking.

Zahlreich waren die Beschwerden darüber, dass sie keine externen Sensoren unterstütze, aber das ist auch das Schöne: Das ist eine Uhr, bei der man nicht auch noch mit Pulsgurt, Footpod und sonstigem herumtun soll.

Man nimmt sie einfach, zeichnet Aktivitätsdaten auf, hat die Daten, die sie eben liefert.

Diese wandern in die Suunto App, erscheinen also in jenem ‘Ökosystem’, wo man wahrscheinlich ohnehin schon andere Sportdaten hat (und womöglich schon eine Uhr für weniger alltägliche sportliche Aktivitäten) – oder halt nicht – und von wo man diese zu Strava oder diversen anderen Partnern weiter teilen kann.

Sportdaten von Suunto 7 in der Suunto App
Sportdaten von Suunto 7 in der Suunto App

Und das liefert eine *Menge* an Daten:

Daten um ein aktives Leben, mit Input (und Output) von Google Fit

Es gäbe gewisses Tracking von Gesundheitsdaten, zumindest Schritten und optional Alltagspuls. Das ist aber nicht die grosse Stärke von WearOS und der Suunto 7, aber wird mit Daten vom Smartphone, wenn man das so eingestellt hat, schön kombiniert.

Für mich behebt diese Kombination sogar einen Kritikpunkt, der mich schon lange an Sport-Tracking und -Trackern ärgert: Diese sagen meist nicht genug darüber, wie viel man sich im Alltag, wenn man Erledigungen zu Fuss oder mit dem Fahrrad erledigt, mit Fusswegen am Pendeln ist, etc. bewegt.

Fitnesstracker machen das zum Teil, aber sind für Sporttracking nicht so gut…

Google Fit aber kann die Basisdaten zu sportlichen Aktivitäten, die man mit der Suunto 7 aufgezeichnet hat, übernehmen – und das auf eine Art, mit den wichtigsten Daten inklusive der Route, die ich immer ansprechender finde.

In Kombination mit dem automatischen Tracking und dessen Interpretation, das Google Fit selbst automatisch aus Daten von täglicher Aktivität produziert – ähnlich wie manche Fitnesstracker und Garmin-Uhren das machen – ergibt das ein vollständigeres Bild von alltäglichen Aktivitätsniveaus als reines Sporttracking.

Das "Journal" von Google Fit (mit importierten Daten und selbst erkannten Aktivitäten)
Das “Journal” von Google Fit (mit importierten Daten und selbst erkannten Aktivitäten)

Mit Google (Maps) Timeline aktiv inkludiert das alles auch Aufzeichnungen der Wege, die man genommen hat, was ich gerne sehe. (Alle Datenschutzbedenken beiseite.)

Fehlender Schlaf

Die grösste Schwäche der Suunto 7, für all jene, die sich von einer Sportuhr inzwischen auch Einsicht in ihre Erholung erwarten: Schlaftracking mit WearOS ist nicht wirklich vorgesehen.

Es gibt ein paar Apps für Schlaftracking, aber diese würden mit der Suunto App nicht kommunizieren. Sie haben auch alle ihre Probleme; WearOS ist aber ohnehin nicht für Geräte gemacht, die rund um die Uhr getragen würden.

Das allerdings ist, wo der Oura Ring ins Spiel kommt.

Oura Ring und Suunto 7
Oura Ring und Suunto 7

Schlaf- und Gesundheitstracking mit dem Oura Ring

Der Oura Ring ist ein ungewöhnlicher Tracker.

Während die meisten derartigen Wearables am Handgelenk getragen werden, ist er eben ein Ring, wird also an einem Finger getragen.

Während die meisten Wearables versuchen, nützliche Daten direkt anzuzeigen, hat der Oura Ring kein Display.

Während die meisten Tracker entweder auf Schrittzählung oder spezielle Sportdaten fokussiert sind, liegt der Schwerpunkt hier auf Schlaf- und ‘Bereitschafts’daten, mit Aktivitätsniveaus als blossem Zusatz an Daten

Für Sport gibt es gar kein separates Tracking.

Das Resultat ist allerdings ein Gerätchen für die Überwachung von Gesundheitsdaten, das

  • sich überaus angenehm rund um die Uhr tragen lässt (zumindest solange man es gewöhnt ist oder sich daran gewöhnt, einen Ring zu tragen),
  • sich angenehm zu Bett tragen lässt (wo sogar die wichtigsten Daten gesammelt werden) und
  • die perfekte Ergänzung zu einer Sportuhr oder Smartwatch darstellt.

Zu der Suunto 7 als Sport-Smartwatch ist er eine besonders gute Ergänzung; ihre Schwächen sind genau die Bereiche, in denen der Oura Ring absolute Stärken hat.

Schlaf und ‘Readiness’

Daten vom Oura Ring geben Einblick in Schlaf, von einem zusammenfassenden Schlaf-Score über Analyse der Zeit im Bett und der tatsächlichen Schlafzeit zu Schlafphasen, durchschnittlicher und niedrigster Herzfrequenz und verschiedener weiterer Faktoren wie der Latenz (Zeit bis zum Einschlafen), Ruhe und dem Timing.

Zusätzlich liefert der Oura Ring einen Indikator für die ‘Bereitschaft’ (Readiness), der sich aus Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität (HRV), Körpertemperatur, Schlaf und Aktivität ergibt.

(Körpertemperaturänderungen – der Ring misst keine absolute Temperatur, aber ihre Variation im Schlaf – ist unter den wesentlichen Messwerten, die dieses Gerät für eventuelle Feststellung von COVID-19-Symptomen interessant gemacht haben.)

Oura App Basisdaten
Oura App Basisdaten

Aktivität

Aktivität wird, nicht im Sport sondern über den gesamten Tag, auch gemessen und in Kontext gesetzt.

Sportliche Aktivitäten lassen sich allerdings, zumindest in ihren Basisdaten (Zeit, Aktivitätsart, Dauer, verbrannte Kalorien) aus Google Fit (automatisch) importieren.

Damit wird schon einiges sehr schön kombiniert.

Aktivitäten, wie in der Oura App importiert bzw. registriert
Aktivitäten, wie in der Oura App importiert bzw. registriert

Daten in Kombination

Wie oben erwähnt, können Zusammenfassungen der Daten von einer sportlichen Aktivität, die man mit einer Suunto 7 aufgenommen hat, davon automatisch mit Google Fit geteilt werden – und wandern von dort automatisch in die Oura App.

Umgekehrt kann die App für den Oura Ring wesentliche Daten über den Schlaf (die Schlafzeit-Routine der Bettzeiten und die Schlafdauer) automatisch an Google Fit senden.

Die Kombination dieser zwei Geräte bedeutet also auch, dass wesentliche Daten zwischen ihren respektiven Apps und Google Fit geteilt werden können.

Tiefere Einblicke erhält man also in den jeweiligen Apps für diese Geräte; aus der Kombination in Google Fit erhält man einen schönen, schnellen Gesamtüberblick.

In Kombination, In Conclusio

Im Endeffekt ergibt die Kombination von Suunto 7 und Oura Ring ein rundes Bild von Life-Tracking-Daten und unaufdringliche ‘smart assistance’ von zwei Geräten, die beide nicht besonders auffällig sind.

Man kann beide mit Anzug und Krawatte – geschweige denn Performance Menswear – genauso tragen wie mit buntem Sportgewand, und sie werden nicht fehl am Platz wirken.

Man kann tief in die Daten, die von ihnen gesammelt werden, eintauchen.

Oder sie einfach aufzeichnen lassen, was sie an Daten liefern, ohne sich darum zu sehr zu kümmern.

Oder zumindest etwas darauf achten, was sich daraus an Hinweisen für ein besseres Leben ergibt.

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