Suunto 7 Erfahrungen in den Bergen 2: Um den Traunstein

Und die andere meiner ‘klassischen’ Touren in den Bergen mit der Suunto 7: Die Strassen und Wege von Gmunden auf den Grünberg, vorbei am Laudachsee, die Hohe Scharte hinauf und um den Traunstein wieder zurück.

Das wurde auf mehrfache Art interessant, ziemlich anders in Bezug auf oHR und Batterie der Suunto 7 als zuvor am Sonnsteine-Trail

GPS-Tracks und Distanzen

Wie üblich wollen wir doch zuerst einmal einen Blick auf die Entfernung und Strecke, die von den verschiedenen hier genutzten Geräten aufgezeichnet wurde, werfen um ihre Leistung zu vergleichen.

Gemessene Entfernung

Bei den gemessenen Distanzen ist die Suunto 7 natürlich auch hier der Ausreisser und zählt etwas zu viel. Mit all den Wendungen auf diesem Trail hätte ich allerdings sogar mehr Probleme erwartet.

Distanz
Suunto 723.16 km
Suunto 9 Baro22.41 km
fenix 6X Pro22.36 km
COROS Vertix22.59 km

(Andererseits ist alles vielleicht nur darum so ähnlich, weil hier genug Strassenpassagen dabei waren, die über lange Distanz einfache GPS-Bedingungen bieten.)

Die anderen hier genutzten Uhren sind viel – und eigentlich, überraschend – näher beeinander; 230 m Unterschied über 22.000 m ist nicht gerade ein grosser Fehler.

So ein Problem mit einer Suunto haben wir allerdings auch mit der frühen Suunto 9 gesehen…

GPS-Tracks

Wo ich den aufgezeichneten Strecken zufolge unterwegs war, das zeigen Suunto 7, Suunto 9, Garmin fenix 6X Pro und COROS Vertix wie üblich: Im Wesentlichen ist es gut erkennbar – aber auch nicht immer so ganz exakt.

Zoomt man so weit hinaus, dass die ganze Route sichtbar ist, dann sind nur die unterschiedlichen Autolaps gut als unterschiedlich erkennbar:

(Na ja, wer wirklich genau hinsieht, erkennt vielleicht noch eine Seltsamkeit…)

Sehen wir uns einmal die “urbanen” Bedingungen am Anfang/Ende an…

… und das sieht wie üblich aus, mit einer kleinen Problematik: Der Track von der Suunto 9 ist regelmässig im Vergleich mit den anderen Uhren etwas verschoben.

Sicher ist das nicht, aber ich neige dazu, es darauf zu schieben, dass ich die Suunto 9 über meine linke Hand “geschnallt” hatte, nicht auf mein Handgelenk. Vielleicht war es das.

Auf diese Tour gegangen war ich eigentlich für den Blick auf die Leistung der Uhr(en) in den Bergen, also wollen wir uns einen Abschnitt ansehen, der eine rechte Kletterei ist, jenen vom Laudachsee hinauf zur Hohen Scharte:

Nicht schrecklich, aber ein paar Probleme genau dort, wo die Kletterei liegt…

Und war für interessante Probleme das sind, wenn man noch genauer hinsieht:

Die Suunto 7 zeigt hier das – bisher – übliche Problem einer falschen Aufzeichnung an einer Stelle, wo ich plötzlich die Richtung zu ändern hatte. Sieht man sich allerdings die Streckenaufzeichnungen sonst an, so sind diese nicht schlechter. Die Unterschiede zwischen den Aufzeichnungen liegen wohl wie immer daran, dass GPS-Signale ein wenig unterschiedlich empfangen bzw. interpretiert wurden.

Für die Suunto 9 Baro scheint diese Situation allerdings eine gute gewesen zu sein; die “Verschiebung” in der Strecke, die im Ort zu sehen war, ist hier verschwunden; die Tracks von Suunto 9 und COROS Vertix sind ziemlich dieselben.

Die Garmin fenix 6X Pro hatte hier interessanterweise kurzfristig einen Signalverlust zu beklagen.

Interessant an dieser Strecke ist auch immer, was mit den Tunnels an der Traunsteinflanke, auf der Traunseeseite, passiert:

Hier hat die Suunto 9 nach den Tunnels wieder einen nach links verschobenen Track (und ja, einen der mich schwimmen lässt). Auf dem kurzen Stück zwischen den zwei Tunnels, in der Kurve, hat sie allerdings einen Fix geschafft – wo die fenix 6X diesen verpasst hat.

Die Garmin fenix 6X war allerdings auch an meinem rechten Handgelenk, also der Felswand zugedreht, hatte also härtere Bedingungen – mit denen die COROS Vertix hier allerdings scheinbar keine Probleme hatte, obwohl sie auch am rechten Arm war.

Das Übliche gehört hier mal wieder gesagt: Ich kann mit all diesen Problemen gut leben – und eindeutige Schlüsse kann man aus ihnen ohnehin nicht ziehen. Interessant ist es alles aber dennoch.

Pace

Wir können hier auch wieder einen Blick auf die Pace werfen – der hier ganz nützliche Schlüsse zulassen könnte:

Natürlich war meine Pace hier (durch die Mischung von schnellem Hiken, Laufen, wie auch einer ziemlichen Bergkletterei) sehr unterschiedlich, was ähnliche Werte hier noch stärker zueinanderdrängt.

Es wird dennoch ziemlich klar, dass Pace ein besonderes Problem ist, wann immer Kletterei involviert ist, GPS-Signale schwieriger zu empfangen sind, automatische Lap-Markierungen sich unterscheiden.

Abschnitte mit einfacher GPS-Rezeption und konstanter Pace, andererseits, ergeben ziemlich ähnliche Pace-Angaben (zumindest über den jeweils ganzen Kilometer) – und das von allen Geräten.

Höhenaufzeichnungen

Endlich Berge, endlich also mehr Höhenunterschied und interessantere Höhenprofile als meine üblichen, einfachen Bedingungen

Wie üblich habe ich auch hier keine Referenz-Höhen eingestellt; die Unterschiede in absoluten Zahlen zwischen den Uhren sind also zu entschuldigen, die Ähnlichkeit der Profile ist wichtiger:

Die Suunto 9 ist übrigens jene Uhr, die hier “am höchsten” gestartet ist; die COROS Vertix ist die Uhr mit der niedrigsten Anfangshöhe.

Schon spannend: Beim Klettern auf die Hohe Scharte waren alle Uhren auf sehr ähnliche Werte gekommen (wobei sie hier dann 20 m Unterschied anzeigen; am Anfang, wo die Werte sehr unterschiedlich aussehen, sind es aber auch nur 60 m zwischen Vertix und Suunto 9).

Wieder auf flachem Boden am letzten Abschnitt, da war interessanterweise die fenix 6X Pro dann “am höchsten”, 20 m höher als die anderen – nun sehr ähnlich liegenden – Uhren…

Aufstieg / Abstieg

Die Höhenunterschiede, die kumulativ aufgezeichnet wurden, waren wie folgt:

Höhenunterschiede
Suunto 7+868 m-942 m
Suunto 9+872 m-980 m
fenix 6X Pro+914 m-952 m
COROS Vertix+932 m -989 m

Hier sind sich die Uhren wenigstens einig, dass es mehr Abstieg als Aufstieg gab, was mit Sicherheit richtig ist (weil ich den Weg hinunter vom Bahnhof zum See, aber nicht zurück vom See zum Bahnhof, aufgezeichnet hatte).

Die zwei Suunto sind wieder sehr ähnlich in ihren Daten; der Aufstieg scheint von Garmin und COROS etwas anders gezählt zu werden als von Suunto.

Wieder einmal ist das eher eine Erinnerung daran, dass Uhren die von ihnen gemessenen Daten unterschiedlich interpretieren, darum etwas unterschiedliche Werte produzieren.

Herzfrequenz

Das hier war recht amüsant, denn diesmal hatte die Garmin fenix 6X Pro ihre Probleme bei der Pulsmessung per oHR.

Vor allem gleich von Anfang weg ist zu bemerken, dass die fenix hier wesentlich zu niedrigen Puls “gemessen” hat. Sie hat allerdings auch sonst nie einen längeren Abschnitt mit korrekten Werten erzielt – diesmal.

Die Suunto 7 hatte auch einen Abschnitt, in der Mitte des ersten längeren Anstiegs (auf den das Bild oben hineingezoomt ist), wo sie verwirrt war.

Während des Grossteils dieser Aktivität allerdings hat die Suunto 7 meinen Puls sehr gut gemessen, selbst im Vergleich mit der Suunto 9, die die Herzfrequenz per Polar H10 gemessen hat.

Die COROS Vertix (getragen am rechten Arm, genau wie die fenix 6X Pro, nur etwas weiter oben) hat auch gute Werte gemessen. Sie war an einer besseren Stelle für oHR-Messungen – aber andererseits sollen zwei Uhren am selben Arm, nahe beieinander, keine guten Werte messen… aber wieso hat dann die Vertix das schon geschafft, die fenix aber nicht?
(Und die Suunto 7, in einer normalen Uhrenposition am anderen Handgelenk, hat zugleich ausgezeichnete Werte messen können, zumindest meistens…)

Der oben näher gezoomte Bereich vermittelt auch den Eindruck, dass die Garmin fenix 6X Pro weniger Pulsmessungen vornimmt (oder sie anders anzeigt?) als die anderen Uhren; ich frage mich, was das zu bedeuten hat…

Beim Klettern hoch zur Hohen Scharte hatte ich mit Problemen für oHR gerechnet, darum wollte ich die Werte dort genauer betrachten:

Grossteils folgt das wieder dem Gesamtbild: Ziemlich gute Leistung von Suunto 7 und COROS Vertix, hier schlechte Resultate von der fenix 6X Pro.

(Zur Erinnerung: Ich hatte zu verschiedenen Zeiten verschiedene Resultate, wie üblich für oHR. An den Sonnsteinen waren Suunto 7 wie fenix 6X Pro schlecht. Bei einfachen Läufen ist es unterschiedlich, je nachdem, welchen genauen Lauf man sich ansieht…)

Suunto 7 Batterielaufzeit

Für diese Aktion hatte ich eigentlich damit gerechnet, wesentlich länger unterwegs zu sein – und hatte eine meiner bisher schnellsten Zeiten.

Etwas neues gibt es dennoch von der Suunto 7-Batterielaufzeit zu vermelden: Ich hatte eigentlich bald Probleme erwartet, aber es gab keine.

Für diese Tour hatte ich eigene Offline-Maps (custom offline maps) für die Suunto App (auf der Suunto 7) heruntergeladen, so dass für die Kartennutzung keine Verbindung mit dem Smartphone notwendig ist. Um Batterie zu sparen, habe ich die Uhr testweise hier in Flugmodus geschaltet.

Wie erhofft, ist mit dem Flugmodus WiFi und Bluetooth deaktiviert, die Suunto App hat aber GPS wieder aktiviert.

Endresultat: Die Batterie der Suunto 7 ging noch immer von 90% auf 40% zurück, ähnlich wie zuvor an den Sonnsteinen – aber diesmal war ich nicht knapp über 2 Stunden unterwegs gewesen, sondern 3,5.

Das ist noch immer weit entfernt von den “bis zu 12 Stunden mit GPS” die Suunto bewirbt (meiner Meinung nach dummerweise; vielleicht geht das beim Radfahren, aber nicht beim Laufen).

Es ist aber auch bei weitem genug, um durch einen langsam gelaufenen Stadtmarathon zu kommen – oder eben eine solche Bergaktion wie diese – und ich hatte auch diesmal wieder genug Batterie für die Smartwatchnutzung den ganzen Rest des Tages.

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