Wieder einmal ein Besuch in Florenz. Natürlich nicht ohne einen Lauf mit der Suunto 7…
Die Reiseerfahrung
Grosse Frage bei Smartwatches wie der Suunto 7 ist, wie gut sie das auf Achse sein überhaupt überstehen. Schnell einmal am Handgelenk Benachrichtigungen anzusehen ist nett. Musik von der Uhr könnte interessant sein. Landkarten am Handgelenk mag ich sehr.
Das alles aber frisst Batterie.
Die Suunto 7 hat alles ganz gut ausgehalten.
Nach Italien und zurück ging es, wie üblich, mit dem Nachtzug. Ich könnte eine Uhr da also laden, würde das aber nicht wollen. Und sie wird im Zug ziemlich herumgeschüttelt und ist ziemlich oft aktiv.
Ich musste die Uhr nur die eine Nacht im Hotel wieder laden, um für den Lauf am nächsten Morgen bereit zu sein – und diesen zweiten Tag in der Stadt und die Zugfahrt wieder zurück nach Hause…
Falls das alles nach einer Menge klingt – oder wenig – so stimmt das. Für eine Sportuhr, wie wir sie eher gewöhnt sind, ist das alles nichts. Für eine WearOS-Smartwatch wie die Suunto 7 ist es eine Menge.
Um 6 Uhr früh vom Ladekabel genommen, ging es eine Stunde auf einen Lauf, dann weithin durch die Stadt, zurück mit dem Nachtzug… und aufladen musste ich die Uhr erst wieder, als ich am nächsten Tag um 10 Uhr wieder zu Hause war.
Für WearOS ist das gut.
Laufen in Florenz
Die Herausforderung beim Laufen in Florenz, insbesondere durch die Altstadt, ist, dass die Strassen ganz schön eng sind. Oft kaum autobreit, mit höheren alten Häusern rundum, ist oft kaum ein Blick zum Himmel da. Also auch kaum ein GPS-Signal. Perfekt zum Testen.
Nicht so perfekt ist, dass ich bei so etwas dem nie wiederstehen kann, gleich eine ganze Riege an Uhren zu probieren. Es könnte also gewisse Interferenzen davon gegeben haben, nicht nur vom eingeschränkten Blick nach oben.
Einen Eindruck, wie alles lief, wo die Probleme lagen, den bekommt man allerdings.
Altstadt-“Schluchten”-Laufen
Der erste (und letzte) Teil meines typischen Laufs hier geht durch die Altstadt und ihre engen Gassen. Nach einem Beginn auf einer leicht breiteren Strasse, mit Freude, welche der engsten Gassen hindurch…
Interessanterweise wurde der erste Kilometer von allen Uhren ähnlich markiert. Dann allerdings ging es mit schlimmeren Problemen mit dem GPS-Signal los und die Tracks gingen dementsprechend auseinander.
Von ihnen allen könnte man wohl einigermassen sagen, wo ich entlang gelaufen war, aber es ist alles andere als genau. Das ist allerdings auch genau das, womit man in solchen Bedingungen zu rechnen hat.
Manchmal kam die Suunto 7 um einiges vom Weg ab, manchmal gab sie gute Resultate. Dasselbe gilt genauso auch für die anderen Uhren…
Fluss- und Hügelrunde
Der mittlere Teil des Laufs geht entlang des Arno, hinauf zur Piazzale Michelangelo, entlang des Hügels zur Fortezza und wieder hinunter in die Altstadt. Dort ist der Blick zum Himmel ein weit offener.
Damit wird dann klar, dass es wohl keine sonderliche Interferenz der Uhren miteinander gab. Probleme mit dem GPS-Signal, wo es schlecht durchkommen konnte, waren wohl eher ausschlaggebend. Hier, wo das Signal nämlich gut empfangbar ist, da sind die Tracks alle ziemlich gut – und ebenso ist logischerweise das Pacing.
Distanz, Runden, Pace
Das Mäandern bringt natürlich sofort wieder den Kommentar, dass die Suunto 7 eindeutig Unterstützung für Footpods haben müsste.
Naja, wenn man in einem eng verbauten Stadtzentrum mit einigem an unerwartetem Verkehr unbedingt Intervall- oder ähnliches Geschwindigkeits-basiertes Training betreiben müsste, dann natürlich.
So wie die Suunto 7 allerdings ein Publikum anspricht, das wohl eher eine All-Inclusive-Lösung für “sports and life, combined” sucht, kein ganzes Set an Sensoren vorbereiten will, aber wohl doch nicht.
Klar ist von den Resultaten, was die Pace angeht, dass ein Stadtzentrum nicht der Ort ist, wo man auf seine Pace achten sollte. Die Resultate von den verschiedenen Uhren gehen hier gewaltig auseinander. Im Stadtzentrum jedenfalls.


In den Bereichen mit freiem Blick zum Himmel, da wären nicht nur die Wege eher für Intervalltraining geeignet (mit weniger Störung durch Verkehr), da geben die Uhren auch alle ähnliche Resultate.

Was die Gesamtdistanz angeht, sind überhaupt ziemlich ähnliche Werte herausgekommen. Welches Gerät hier den richtigsten Wert gemessen hat, das ist unmöglich zu wissen. Die Unterschiede sind jetzt aber nicht so gross, dass ich deswegen verärgert wäre.
Die automatischen Runden, die sind natürlich schon an ziemlich unterschiedlichen Stellen markiert worden. Das Herumspringen durch gestörte GPS-Signale hat das sehr negativ beeinflusst.
Meine Reise-Freude an WearOS
Insgesamt habe ich die WearOS-Erfahrunng wieder einmal genossen – tue ich aber auch einfach.
Die Sporterfahrung mit der Suunto 7 ist einfach, aber gibt Basisdaten auf unaufdringliche Art. Sie integriert sich gut mit anderen Plattformen und synchronisiert mit der Suunto-Datenbank. Und die Suunto 7 hilft auf eine Art, wie es keine Suunto zuvor (und kaum eine andere Sport-/Outdoor-Uhr) bisher gemacht hat, mit der Integration mit Mapbox-Karten. (Über die ich noch mehr zu sagen haben werde.)
Und dann gibt es natürlich noch die diversen Smartwatch-Funktionen – und ich finde es einfach super, Landkarten am Handgelenk haben zu können, auf solche Features Zugriff zu haben, ohne mein Telefon auspacken zu müssen. Eine Benachrichtigung, ein schneller Blick aufs Handgelenk, und fertig.
Und auf der Reise konnte ich auch noch Eindrücke davon bekommen, was gerade für Orte in der Nähe waren, wo ich mich gerade auf der Welt aufhalte, und so weiter…

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