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Was soll man von der Polar Vantage V2 halten?

Mit der Vantage V2 hat Polar ein neues Spitzenmodell herausgebracht. Reviews und Diskussionen mit erhitzten Gemütern und endgültigen Urteilen gibt es genug. Sehen wir uns die Premium-Sportuhr stattdessen einfach so an, wie sie ist.

Die Vantage V2 folgt auf die Grit X, sie ist aber eine viel typischere Polar-Uhr.

Zurück zum Wettkampf

Die Grit X zielt auf den Outdoor-Sportmarkt von Leuten, die Berg-Ultramarathons laufen und für derartige Ereignisse trainieren, ab; die Vantage-Reihe ist an Fitness- und Sport-Enthusiasten gerichtet.

Die Vantage V2 adressiert jene, die ernsthaft für Marathons, Triathlons und ähnlich wettbewerbsmässig ausgerichtet trainieren und noch etwas Zeit von ihren Bestzeiten abschneiden wollen.

Die Funktionen, die die Vantage V2 bietet, sind eine Mischung solcher leistungsbezogener Funktionalität, aller Funktionen, die Polar schon in anderen Uhren zu bieten hatte (und insbesondere auf der Grit X neu hinzugekommen waren), sowie einiger Verbesserungen und hinzugefügter Funktionen, die viel verlangt worden waren.

Alle Funktionen der Vantage V2

Kleine Änderungen

Betrachtet man zunächst diese kleinen Verbesserungen, dann ist die vorrangige Funktion wohl die Steuerung von Medienwiedergabe auf einem verbundenen Smartphone.

Musiksteuerung

Das ist noch immer nicht die Musik von einer Uhr, die wohl eher von mehr Leuten gefordert (gewünscht) worden war, aber zumindest eine Anerkennung von deren Wünschen.

Die Umsetzung dieser Funktion, als Teil der Benachrichtigungen auf der Uhr, ist eine sehr seltsame; die Funktion  ist meiner Meinung nach allerdings ohnehin die wahrscheinlich unwichtigste, aber bitte.

Zumindest hat man hiermit etwas, das zeigt, das Polar seinen Kunden wohl zuhört.

Menüanpassungen

Ein paar Aspekte der Menüs und Bildschirme sind auch ein wenig verbessert worden, mit einem leicht veränderten Layout an manchen Stellen, mehr Einstellungsmöglichkeiten an anderen.

Alle Funktionen der Vantage V2

Dass die V2 alle Funktionen der Grit X beinhaltet, gemeinsam mit allen Funktionen, welche die Vantage V schon zuvor hatte, ist schon interessanter.

1, Funktionen von der Vantage V

Damit hat die Vantage V2

2, Funktionen von der Grit X

Die Vantage V2 bietet ausserdem alle Funktionen von der Grit X:

Kleine Neuheiten

Was Smartwatch-Funktionen angeht, bietet die Vantage V2 auch:

Musiksteuerung fügt sich in der Nutzung der Uhr (als solche/Smartwatch) zu den Benachrichtigungen hinzu (wo sie dann immer die erste/oberste Benachrichtigung ist); sie kann auch zu den Trainingsdisplays hinzugefügt werden (wo sie dann allerdings immer als eine der Anzeigen sichtbar ist.

An die Vantage V2 (von der Vantage V in ihrem letzten Zustand) weiter vererbt wird der orthostatische Test, den ich explizit erwähnen möchte, weil er das eine frühere Feature ist, das die Grit X *nicht* erhalten hatte.

Neue Tests

Dem Schwerpunkt auf besserem Training folgend, gibt es auf der Vantage V2 neue Tests:

Hierauf sollten wir auch den Schwerpunkt legen.

Was soll das also?

Die Vantage V2 ist nicht unbedingt als ein Upgrade gedacht, dass aktuelle Polar-Nutzer locken soll, insbesondere aktuelle Polar Vantage V-Nutzer.

Sie bietet allerdings einige zusätzliche, dynamische, Möglichkeiten der Trainingssteuerung – und dafür, Training automatisch steuern zu lassen, basierend auf Einsicht in Training wie Erholung.

In dieser Hinsicht ist sie ein Upgrade, und damit ist sie ein Produkt, dass neue Käufer ansprechen soll, die ihr Training und ihre Leistung verbessern wollen, aber nicht ständig zu einer Leistungsdiagnostik oder einem Coach gehen wollen – gerade auch in der jetzigen Zeit, mit Lockdowns und dergleichem.

Trainingsunterstützung zuhauf

Polar bietet immer noch, in Polar Flow, Trainingspläne alter Schule an.

Insbesondere jetzt mit der Vantage V2 allerdings hat man auch die Möglichkeit, sein Training von FitSpark leiten zu lassen. Und das lässt nicht nur Läufe zur Verbesserung der Laufleistung zu, sondern ist orientiert an Rundum-Fitnesstraining, geleitet auch von Erholung und Schlaf.

In seinen Pressevorstellungen der Vantage V2 hat das Team von Polar argumentiert, dass die V2 im Wesentlichen ein persönliches Sportlabor und ein persönlicher Coach am Handgelenk wäre.

Zu einem Labor oder Coach ginge man wahrscheinlich nicht oft genug, als dass Trainingsfortschritte wirklich gut in Betracht gezogen würden – geschweige denn Stress und Erholungszustand.

Mit der V2 aber sollte man dasselbe bekommen, wie von einem guten Coach: Trainingsratschläge, die nicht statisch sind, ohne Hinblick auf den aktuellen Zustand zu der betreffenden Zeit, sondern mit Anpassung an den aktuellen Erholungszustand, ob durch Schlaf oder in Bezug auf Beinmuskulatur oder laut HRV-Analyse, wie sie vom orthostatischen Test (Recovery Pro) gemessen würde.

Geplante Updates

Mittlerweile öffentlich verkündet hat Polar, dass die Vantage V2 endlich auch Power als Trainingsziel unterstützen wird.

Damit kann man in Zukunft, nach Update 2.0 im Q4 2020, dann also Training auch nach gewünschter Leistung (Power) in verschiedenen Trainingsphasen planen und von der V2 entsprechend anleiten lassen.

Neu kommt dann auch ein/der ZonePointer für Power- oder geschwindigkeitsbasiertes Training, bei dem man in einem bestimmten entsprechenden Bereich bleiben möchte.

Es sind also schon jetzt eine Menge – und in Zukunft dann gleich noch einige mehr – Trainingshilfen, die die Vantage V2 (noch über die Polar-Modelle zuvor) bietet und die wir uns genauer ansehen sollten.

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