G-Shock kriegt tatsächlich WearOS

Die GBD-H1000 G-Squad hat G-Shock schon in eine sportlichere Richtung geführt, GPS und oHR hinzugefügt. Mit der gerade vorgestellten GSW-H1000 G-Squad Pro geht Casio noch einen Schritt weiter – und zu WearOS.

Alles sieht danach aus, dass sie die Sportfunktionen der GBD und die WearOS-Outdoorfunktionen der ProTrek Smart zusammenführen wird.

Eine G-Shock, die WearOS nützt, herauszubringen ist ein aussergewöhnlicher Schritt von Casio.

Robustes WearOS?

G-Shock-Uhren sind bekannt für ihre Robustheit und Haltbarkeit. Genau dafür steht diese Marke ja auch.

WearOS ist nicht gerade berühmt für seine Robustheit.

Es ist nicht nur als Smartwatch-System beliebt (und gehasst), sondern auch um verschiedene Fitness- und Sport-Features zu liefern, aber seine typischerweise kurze Batterielaufzeit ist ein Problem für Sport, geschweige denn Outdoor-Aktivitäten.

Suunto hat gezeigt, dass sich mit dem System so einiges machen lässt (und legt immer noch mehr nach), aber die Marke hat auch einiges an Hieben von Fans abbekommen, für die eine Suunto, die Touren in Tageslänge nicht problemlos aufzeichnet, einfach unverständlich war.

Casio erwartet eine Laufzeit von 1,5 Tagen von der G-Squad Pro, wenn man sie “normal” mit Farbdisplay, das automatisch zum monochromen Display umschaltet, verwendet. Sportaufzeichnungen sollten dementsprechend wohl maximal ein paar Stunden aufgezeichnet werden können.

Andererseits allerdings wird es möglich sein, die Uhr im “Multi-Timepiece Modus”, der Zeitanzeige und Sensorendaten auf dem monochromen LCD-Display bietet, aber WearOS deaktiviert, bis zu einem Monat lang laufen zu lassen.

Das Erbe der ProTrek Smart?

Dass hier ein Dual-Layer LCD-Bildschirm, diverse Sensoren und Casio WearOS-Apps verwendet werden, finde ich sehr interessant.

Casio schien WearOS oder zumindest die ProTrek Smart-Reihe aufgegeben zu haben; das letzte Modell, die WSD-F30, ist vor mindestens zwei Jahren auf den Markt gekommen und macht keine Anzeichen, die H-MR2-Version von WearOS noch zu bekommen.

Ich hatte einiges an Spass dabei, mit der WSD-F30 am Handgelenk durch China zu reisen; die Apps (für Höhenmesser, Kompass, Sonnenauf- und -untergang,…) und die (auch offline speicherbaren) Landkarten auf ihr waren es, was mich WearOS für Reisen, Outdoors und Mikroexploration hat schätzen lernen, trotz der problematischen Batterielaufzeit.

Sie wird allerdings allmählich alt; immer seltener gibt es Änderungen am System, sei es für Apps von Casio oder Updates des WearOS-Systems (ausser essentielle Sicherheits-Patches).

Das Erbe der ProTrek Smart scheint nun allerdings in der G-Squad Pro weiterzuleben.

Die Sensoren, die Apps von Casio, sehr vieles kommt mir von der ProTrek Smart sehr bekannt vor.

PRO-TREK_WSD-F30_Mountainview-and-Watch_GPS

Das Statement G-Shock

Eine G-Shock mit WearOS ist auch, bei aller Seltsamkeit, ein Statement.

Der Trend bei Uhren für Sport und Fitness scheint eher zu klaren Linien und minimalistischen Designs zu gehen, zu Uhren, die man leicht den ganzen Tag tragen kann – und die ganze Nacht zum Schlaftracking. Mit dem Fahrrad ins Büro und dann gleich in den Boardroom.

Eine G-Shock ist nichts davon.

Meistens lässt sich eine solche Uhr kaum – oder einfach gar nicht – unter einem Hemdsärmel verstecken. (Nur eine wesentliche Ausnahme kommt in den Sinn, die “CasiOak” G-Shock.)

Damit sind sie als interessante Stilstücke nur umso interessanter. Sie stechen hervor, im wortwörtlichen wie im figurativen Sinn.

Die mächtigste G-Shock

WearOS ändert dieses Spiel gewaltig.

Kombiniert mit

  • optischem Herzfrequenzsensor,
  • Luftdruck-/Höhensensor,
  • Akzelerometer,
  • Gyrometer und
  • magnetischem Kompass,
  • mit GPS,
  • mit Farb-TFT-LCD (und monochromem LCD als zweiter Layer) Touchscreen,
  • natürlich mit Smartwatch-Funktionalitäten und Mapbox-Landkarten dank WearOS

wird diese G-Shock für Sport, ABC-Funktionen, wahrscheinlich Anzeige von Sonnenaufgang und -untergangszeiten, Gezeiten und natürlich Benachrichtigungen vom Smartphone und all dem sehr gut sein.

Klar wird sie gebaut sein wie ein Panzer – aber mit einem Cockpit wie aus der Zukunft.

Wesentliche Daten

  • Gehäusegrösse: H 65.6 B 56.3 T 19.5mm
  • Gewicht: 103g
  • WearOS by Google
  • Chipset unbekannt
  • Erwartete Batterielaufzeit 1,5 Tage in normaler Nutzung mit Farbdisplay (das automatisch zur monochromen Anzeige umschaltet); 1 Monat bei Nutzung nur in “Multi Timepiece Mode” (der WearOS deaktiviert)
  • Ladezeit 3 Stunden; Ladung durch magnetischen Anschluss (auf der linken oberen Seite der Uhr, wahrscheinlich genau wie bei der ProTrek Smart) … was bedeuten sollte, dass ein Laden während einer Aktivitätsaufzeichnung ganz gut funktionieren sollte
  • Display: 1,2 Inch Dual layer display mit Farb-TFT-LCD (mit 360×360 Pixel) und monochromem LCD; kapazitiver Touchscreen mit Anti-Schmutz-Beschichtung
  • GPS mit Unterstützung für GLONASS und QZSS
  • Farb-Landkarten (von Mapbox / OpenStreetMap) mit Unterstützung für Offline-Speicherung
  • Schock-resistent und wasserdicht bis 200m
  • Sensoren: barometrischer Luftdruck / Höhe, Akzelerometer, Gyrometer, magnetischer Kompass, optischer Herzfrequenzsensor
  • Mikrofon (für Google Assistant)
  • Vibrationsmotor
  • Drahtlose Verbindung über BTLE 4.2 und WiFi

Die Uhr wird ab Mai 2021 erhältlich zu einem UVP von 699 Euro erhältlich sein.

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