Warum ich auf Garmin fenix7, epix2, gespannt bin

Wenn die Leaks stimmen, wird die fenix 7 ein ziemlich inkrementelles Update (und die epix2, eine AMOLED-Variante) – aber ich bin doch interessant an einer dieser Uhren.

Einer der Gründe ist wahrscheinlich für viele verständlich, der andere geht gegen die Argumente der meisten Leute.

Funktionen über Funktionen

Garmin hat seine Uhren sehr gut entwickelt; sie sind so voller Funktionen, dass ein Preis-Leistungs-Vergleich rein auf dieser Basis von keinem anderen Hersteller geschlagen werden kann.

Suunto habe ich immer noch vorgezogen, zum Teil wegen einer ewig-langen Beziehung zu der Marke, als Nutzer und externer Tester, und weil mir Design und Fokus dort gefallen haben.

Einstellungen in der App?

Garmin war mir ein wenig zu Garmin, zu Mainstream – und es hat nicht geholfen, dass diese Uhren alle Einstellungen nicht nur auf den Uhren erlaubt, sondern sogar erfordert haben.

In der App wären sie aber leichter vorzunehmen – und die fenix 7-Serie könnte das ändern.

Es klingt manche Vorabinformation so, als sollten zumindest Einstellungen in der ConnectIQ-App einstellbar werden. Das würde diesen Kritikpunkt zu einem Grund für eine Uhr dieser Generation machen.

Immerhin, das “Ökosystem” ist aktiv

Das Garmin so Mainstream ist, das bedeutet natürlich auch, dass sie ein aktiveres “Ökosystem” an Entwicklern (nicht zuletzt, an ConnectIQ-Apps) haben.

ActiveLook etwa ist noch immer nicht dort, wo ich es gerne sehen würde, aber die Julbo EVAD-1 Sonnenbrille mit Heads-up-Display ist mit einer Garmin-Uhr trotzdem nutzbarer als mit einer anderen (mit der sie gar nicht zusammenspielen könnte), und in Anbetracht der Marktvormacht von Garmin gibt es keinen Grund, für andere kompatibel sein zu wollen.

Supersapiens, zum Beispiel, kann ebenso (nur) mit Garmin-Uhren zusammenarbeiten.

Die Solarladefunktion, die gewissen Modellen der fenix6-Serie hinzugefügt worden war, überzeugt mich noch immer nicht. Vielleicht könnte sie bei längeren Aktionen outdoor nützen; liesse sie sich jetzt mit Saphirglas sinnvoll kombinieren, wäre das schon ganz nett.

Mein Hauptgrund: Touchscreen

Ob sie auch mit einem Touchscreen und/oder Saphirglas zusammen kommen könnte, das ist noch immer unklar, da werden wir auf die tatsächliche Produktvorstellung warten müssen.

Hier sind wir allerdings bei dem Feature, das von vielen extrem kritisiert wird, mich allerdings an einer fenix 7 (oder epix2) reizen würde: ein Touchscreen, so er wirklich kommt.

Viele Leute hassen die Idee geradezu.

Ihre Argumentation ist verständlich; Touchscreens sind für Outdoor-Geräte problematisch, weil sie zu falschem Verhalten des Geräts führen oder es einfach unverwendbar machen können, wenn das Display nass ist.

Bloss: Wenn Garmin auch nur halb so gut darin ist, wie Suunto oder COROS, die Interaktion mit einem Touchscreen (plus physischen Tasten) sinnvoll zu gestalten – was ich stark annehme – dann wird der Touchscreen in Sport-/Outdoor-Verwendung wohl kein Problem sein, aber für die Interaktion mit Landkarten eine grosse Verbesserung.

Warum? Wegen der Landkarten

Da lag mein bisheriger Grund, keine fenix als hauptsächliche eigene Uhr haben zu wollen (oder sonsteine der Uhren mit eingebauten Karten; nur bei meiner Forerunner 945 fand ich das okay, aber auch nur, weil ich dort kaum je die Karten genutzt habe):

Man hat Karten, die sogar routing-fähig sind, was interessant wäre – aber selbst wenn man nur hinein- oder hinauszoomen oder in die eine oder andere Richtung weitersehen wollte, dann musste man zahlreiche Knopfdrücke vornehmen.

Die Karte in Richtung Nord-Süd verschieben? Das braucht den einen Menüeintrag.

West-Ost? Das ist wieder ein anderer Teil des Menüs.

Vergleicht man das mit der Interaktion mit Karten auf der Suunto 7 (oder einer anderen WearOS-Uhr), dann war das ein Wahnsinn. Es hat mich jedesmal nur wütend gemacht, wie kompliziert das war.

Ein Touchscreen sollte das auch auf einer fenix oder epix wesentlich vereinfachen.

Und Situationen, in denen ich die Landkarte auf der Uhr brauche, das sind meistens welche, in denen ich mir die Zeit nehmen kann und will, die Uhr zu trocknen – oder ohnehin trocken sein werde – und mir die Situation genauer anzusehen. Jedenfalls wenn die Interaktion damit einfacher von Handen geht, als bisher.

In der eventuellen Wahl zwischen Solarladung und Touchscreen nehme ich da dann auch lieber den Touchscreen, aber jederzeit!

Vorlieben

Bisher verwende ich auch immer noch die Suunto 7, gerade wegen der Landkarten darauf, am liebsten. Die sind (und die ist) einfach zu vergnüglich und nützlich für mich gewesen.

Ich bin nicht so oft so lange unterwegs, dass ich nicht mit der Suunto 7 auskommen kann, werde das (mit einem Baby im Anmarsch) wohl auch in naher Zukunft nicht können – und ich habe es auch mit der Suunto 7 geschafft, eine 24-Stunden-Wanderung mit einer Neuaufladung während meiner Nachtruhe, aufzuzeichnen!

Die fenix 7-Reihe wird mich wahrscheinlich immer noch darin enttäuschen, dass sie keine chinesischen Zeichen darstellen kann und Kartenmaterial hat, das in einem Land wie China nicht sonderlich sinnvoll ist, aber nachdem ich in nächster Zeit wohl nicht viel in China unterwegs sein werde, werde ich wohl eher Karten der Alpen brauchen – wenn überhaupt.

Also, warten wir einmal ab, was Garmin nun wirklich ankündigt, wie wahr die Leaks sind und wie es dann weitergeht.

Am 18. Januar wissen wir mehr!

2 responses

  1. Frank

    Hallo Gerald,

    ich möchte zitieren:
    “Ihre Argumentation ist verständlich; Touchscreens sind für Outdoor-Geräte problematisch, weil sie zu falschem Verhalten des Geräts führen oder es einfach unverwendbar machen können, wenn das Display nass ist.”

    Also so lange diese Diskussion in den Medien ist – so falsch ist sie auch. Und es verwundert mich, dass auch Du da nicht differenzierst.
    Wie kommst Du auf Deine Meinung? Über WELCHEN Touchscreen schreibst Du? Der polarsche kann’s ja nicht sein, denn der ist bei Trainingsstart automatisch deaktiviert.

    Natürlich, wer keine Polar-Uhr trägt, kennt nicht das polarsche Bedienprinzip wonach der Touchscreen automatisch deaktiviert wird, denn die Uhr im Trainingsmodus gestartet ist (Okay, wer die Uhr nicht zum Trainieren nimmt, hat mit einem schwer kontrollierbaren Touchscreen natürlich ein Problem. Doch warum kauft man sich eine Sportuhr, wenn man keinen Sport mit ihr macht?).

    Letztens: Wenn man schon über Touchscreens sinniert, sollte man so umsichtig sein, immer auch daran zu denken, dass dieser abschaltbar sein könnte. Das scheinbare “Problem” eines Touchscreens muss also zwingend im Zusammenhang mit seiner Aktivierbarkeit/Deaktivierbarkeit betrachtet werden. Seltsamerweise habe ich dazu bisher noch nirgendwo etwas gelesen. Ich habe oft das Gefühl, ich bin der einzige, dem das aufgefallen ist.

    Sportliche Grüße!
    Frank

    1. Mir ist es wohl zu klar gewesen, dass das eine der wahrscheinlichen Lösungen sein wird; das ist (ein Teil dessen) was ich damit gemeint hatte, dass Garmin wohl (wie Suunto und COROS – und, ja, Polar) eine Lösung finden werden

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