Die Casio ProTrek Smart WSD-F20: Einleitung, Basis-Funktionen und Startup der Smartwatch

Die übliche Offenlegung vorweg: Die Uhr wurde mir für Test-/Reviewzwecke von Casio (bzw. deren PR-Agentur in Deutschland) frei, leihweise, zur Verfügung gestellt. Es floss kein Geld und gab auch keine Vorgaben.

Was ist die Casio ProTrek Smart WSD-F20?

Die ProTrek Smart WSD-F20 von Casio ist die zweite Generation (nach der WSD-F10) einer Android Wear Smartwatch dieses Herstellers der beliebten G-Shock und anderer, oft ziemlich spezieller/technischer Uhren.

Neben den ABC (Altimeter/Barometer, Compass)-Sensoren, die von Casio recht oft verbaut werden, bietet dieses Modell auch eingebautes GPS (das der ersten Generation der ProTrek Smart fehlte) sowie Android Wear 2.0

Als eine Uhr aus der ProTrek-Reihe liegt der Schwerpunkt an Funktionen natürlich auf Outdoor-Aktivitäten, weswegen Positionsdaten und Landkarten neben Outdoor-relevanten Daten den Vorrang haben.

Gleichzeitig allerdings ist die ProTrek Smart eben eine Android Wear 2.0 Smartwatch und bietet dementsprechend einiges an App-Potential und Smartphone-Interaktion – und eine Batterie-Lebensdauer von kaum einem Tag, wenn man das volle Alltagspotential der Uhr ausnützt.

Casio ProTrek Smart WSD-F20 im Traveler "Zifferblatt" (Watchface) in Hong Kong
Casio ProTrek Smart WSD-F20 im Traveler “Zifferblatt” (Watchface) in Hong Kong

Display und Auflösung sind dafür allerdings grossartig; die Funktionsweise ist natürlich eine andere als bei den Sportuhren, die ich mir sonst so ansehe, da hier Android-typisch viel mit Apps gearbeitet wird (die noch Thema eigener Einträge sein werden)….

Zum Display

Der vielleicht grösste Vor- und zugleich Nachteil einer Android Wear-Smartwatch wie der Casio ProTrek Smart ist das gerade erwähnte Display.

Hier werden nämlich LCD-Displays verwendet, die eine (für Uhren) ausserordentliche Helligkeit und Auflösung produzieren, wie man sie mittlerweile von Smartphones gewöhnt ist. Gerade für Landkarten wie eben bei dieser Uhr ist das, in Verbindung mit dem Touchscreen noch dazu, eine helle Freude.

Das allerdings wird erkauft mit einer Batterielaufzeit, die kaum für eine Halbtageswanderung (mit einer App dafür im Einsatz) oder einen ganzen Tag mit regelmässigen Positionsaufzeichnungen und Benachrichtigungen ausreicht.

Dieses Problem hätte man mit einer Suunto oder Garmin nicht – dafür aber auch keine so umfassenden Möglichkeiten bzw. so strahlenden Displays…

Casio hat an dem Problem immerhin so weit gearbeitet, dass sie ein Dual-Layer-LCD verwenden.

Casio ProTrek Smart in Dual-Layer-Anzeige
Casio ProTrek Smart in Dual-Layer-(Watch Face-)Anzeige

Im Standby-Modus (oder Dual-Layer-Watch Face – oder wenn der Akkustand sehr niedrig ist bzw. im reinen “Timepiece”-Einsatz der Uhr, der die Smartwatch-Funktionen deaktiviert) wird nur der einfache Layer verwendet, der wenig Energie braucht.

Erst beim Umschalten in normalen Einsatz (für den es verschiedene Möglichkeiten gibt, von manueller Aktivierung per Knopfdruck über “Tilt-to-wake” bei dem das Drehen des Handgelenks als Schalter fungiert zum “Always on”-Display, das nie in Standby geht) wird der Layer mit vollen Farben – und hohem Energieverbrauch – genutzt.

Modelle

Es gibt zwei Basismodelle, die sich nur darin unterscheiden, dass das eine (bis auf die silbernen Knöpfe und Schrauben) komplett schwarz ist, das andere ein teilweise orangefarbenes Gehäuse hat.

Auf der Basel World Anfang 2017 wurde auch eine WSD-F20S vorgestellt, die ein Saphirglas-Display und blaue “IP processed”-gehärtete (was auch immer das sein soll) Knöpfe und andere Teile sowie blaue Akzente hätte. Dieses Modell scheint allerdings kaum auffindbar zu sein, und schon die Standardmodelle sind nicht so weit verbreitet zu finden.

Mit Winter 2017 wurde auch noch eine Version WSD-F20X eingeführt, die neben dem herkömmlichen Polyurethan-Band auch noch mit einem längeren Textilband kommt. Dies darum, weil dieses Modell für Wintersport gedacht ist und mit dem längeren Band auch über einer Jacke gut tragbar sein soll.

Für wen ist die Casio ProTrek Smart WSD-F20 gut?

Casio-Fans, die eine Uhr mit Android Wear haben wollen oder Android Wear-Fans, die lieber eine Uhr von einer etablierten Uhrenmarke wie Casio hätten als von einem Elektronik- (oder zunehmend, Luxus-)Unternehmen, das gerade mal in das Uhrengeschäft einsteigt, sind hier jedenfalls gut aufgehoben.

Android Wear bedeutet natürlich, dass man viel Interaktion mit seinem (Android) Smartphone und Google-Konto hat, mit Benachrichtigungen, Kalender, Google Assistant… so gut oder problematisch, wie das halt funktionieren wird.

Mit Outdoor- und Positionsdaten mit Landkarten, die von Mapbox kommen und auch ohne eine mobile Datenverbindung nutzbar sind (jedenfalls, wenn man sie im Vorhinein heruntergeladen hat) kommen weitere interessante Funktionen hinzu.

Dazu tragen auch die Apps bei, die Casio der Uhr spendiert hat und eventuell weitere Apps, die man installieren könnte und die zu den Outdoor-Funktionen der Casio ProTrek Smart beitragen (könnten).

Jedenfalls finde ich es in diesem Zusammenhang erwähnenswert, dass die ProTrek Smart eine der wenigen Android Wear-Smartwatches ist, die für den Outdoor-Einsatz gemeint und gemacht sind, nicht so sehr für Sport und schon gar nicht als Modeaccessoire.

Für wen ist die Casio ProTrek Smart WSD-F20 nicht richtig?

Wer eine Sport-/Training-/Fitness-Uhr sucht, wie es so viele der aktuellen Android Wear-Uhren sind oder sein wollen, für den ist die Casio ProTrek Smart nicht die richtige Uhr; sie ist wirklich viel mehr auf das Wandern und vielleicht Paddeln und Fischen und ähnliche Outdoor-Aktivitäten ausgelegt als auf Fitness, Laufsport, etc.

Das erkennt man unter anderem daran, dass diese Uhr im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Android Wear-Fitness-Smartwatches keinen optischen Herzfrequenzsensor hat.

Wer eine Uhr braucht, die tagelange Wanderungen oder Ultramarathons aufzeichnen kann, für den ist Android Wear, inklusive auf der ProTrek Smart, auch nicht das richtige; man müsste die Uhr dazu zumindest während der Aktivität aufladen (was durchaus einigermassen funktioniert, aber doch nicht ideal ist) und würde wahrscheinlich doch noch auf weitere Probleme, z.B. mit der Stabilität von Apps und  stossen.

Ich würde auch zögern, auch wenn dies mit Android Wear 2.0 wesentlich besser geworden sein soll, die Uhr mit iOS-Geräten (sprich, einem iPhone) zu kombinieren. Und natürlich gilt auch: Wer sein Google Account und die diversen Dienste von Google kaum verwendet, für den ist eine Android Wear Smartwatch wahrscheinlich wesentlich weniger nützlich.

Start und Einrichtung

Eine Android Wear Smartwatch wie die ProTrek Smart zu starten und einzurichten läuft ähnlich ab wie auf jedem anderen Gerät mit Android, im wesentlichen also einem Smartphone. Will sagen, man sollte sich besser seine Zeit dafür nehmen.

Man installiert besser auch gleich die Android Wear-App am Smartphone, folgt einfach den Anweisungen auf Uhr bzw. Smartphone, richtet das gewünschte Google Account (oder deren mehrere) zur Nutzung mit der Smartwatch ein… und lässt dem allem Zeit, fertig zu werden.

Später, wenn man anfängt, tatsächlich die diversen Funktionen zu nutzen, wird man immer noch darauf kommen, dass man diesen Apps noch diverse Erlaubnisse erteilen muss, genauso wie auch den Apps auf einem Smartphone.
Und/oder es kommen gleich noch weitere Updates und Einrichtungsprozesse, so dass das Setup und Startup dieser Uhr gleich noch weiter geht…

Auf dieser Uhr, mit ihrem GPS und Positionsdaten-Funktionen, würde ich auch empfehlen, gleich ihr Location Tracking (mit 6-Minuten-Intervall, um die Batterie nicht noch schlimmer als ohnehin schon zu leeren) einzuschalten und das “Timeline”-Feature von Google Maps zu verwenden.

Wenn es allerdings ein ungutes Gefühl vermittelt, Google dermassen viele Daten zu übermitteln… dann ist es an der Zeit, gleich noch einmal das “Für wen ist die Uhr nicht richtig?” zu lesen 😉

Ich würde auch die Installation von Apps als Teil des Setups betrachten; an ebensolche kommt man entweder auf der Uhr (im Play Store dort) oder über den Play Store am PC – und das alles mit mehreren Möglichkeiten…

Basis-Funktionen / “Zifferblätter”

Der grosse Unterschied im Funktionieren von Android Wear-Smartwatches gegenüber normalen Uhren zeigt sich, wenn ich nur wie üblich die Basis-Funktionen zeigen will… Welche Basis-Funktionen?

Je nach “Zifferblatt” (Watch Face) wird entweder praktisch nichts angezeigt ausser Uhrzeit und Datum oder gleich noch einiges mehr, bis hin zur aktuellen Umgebung und ähnlichem auf einer Landkarte oder dergleichen.

Alle weiteren/speziellen Funktionen allerdings – und das schon begonnen bei solchen Standards wie Alarm, Stopuhr, Timer – sind bei Android Wear dafür als Apps eingebaut… und diese sind ein Thema für einen eigenen Eintrag.

One response

  1. […] Ich hatte eine Möglichkeit, die aktuelle WSD-F20, die der ursprünglichen WSD-F10 der ersten Generation GPS hinzufügte, auszuprobieren. […]

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